12 von 12 im September 2016

Veröffentlicht von leitmedium am

Schon wieder der 12. und bald ist Herbst. Wie doch die Zeit vergeht. Leider waren wir gestern Pilze sammeln, sonst wäre das Foto ein Fall für die heutigen 12 von 12. Die Perspektive auf den Tag von @fraumierau gibt es hier.

1. Kalenderblatt

Zum Jahr 2016 hat mir @fraumierau einen Abreißkalender von Notes of Berlin geschenkt. Fast jeder Morgen beginnt damit, als Erster aufzustehen, in die Küche zu schlurfen, den Backofen und die Espressomaschine anzumachen und das Kalenderblatt abzureißen. Beim heutigen Blatt fällt mir ein, dass ich als Kind auch mal… ach, lassen wir das.

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2. Die neue Mitbewohnerin: eine Harfe

Im Wohnzimmer ist es wieder etwas enger geworden, weil sich die Tochter ausdrücklich gewünscht hat, Konzertharfe zu lernen. Jetzt steht so ein großes Instrument rum und man muss immer ein wenig herumtänzeln. Als absoluter keine-Ahnung-Haber war ich so schlau, nach Eintreffen der Harfe zu befinden, dass die Kippschalter so durcheinander aussähen und erst einmal alle in die gleiche Position zu stellen. Kakophonie. Gottseidank hatte @fraumierau beim Musikunterricht ein Foto von der richtigen Stellung der Schalter gemacht und so klingt das Instrument wieder, wie es soll. Irgendwann erzähle ich Euch mal, wie ich mit sechs Jahren beim Cello-Unterricht war und von der Musikschule gebeten wurde, vielleicht etwas zu machen, wo man nicht so sehr musikalisch sein muss (und danach noch vom Ballett-Unterricht, hust).

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3. Frühstück.

Es gibt Frühstück, das auf dem selbstgebauten Eichentisch (dessen Bauanleitung ich Euch immer noch schuldig bin) eine gute Figur macht. Mit dem aktuellen Hin- und Herpendeln zwischen Landhäuschen und Stadt ist nur etwas schwierig, Lebensmittel so zu kaufen, dass sie nicht schlecht werden, aber man zum Beispiel am Montag nach dem Wochenende auf dem Land auch in der Stadtwohnung ein Frühstück zusammenbekommt. Es läuft noch nicht optimal, aber es wird besser. Und da ich öfter gefragt werde: Ja, unser Frühstück sieht wirklich so aus. Daran ist übrigens auch mein Instagram-Account „Schuld“, denn ich sehe mir den Frühstückstisch wie ein Foto an und dekoriere mit ein paar Handgriffen so, dass er mir als schönes Motiv erscheint – was wiederum der Familie gefällt.

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4. Dann eben mit klammer Hose

Ich optimiere ja gerne alles. Zum Beispiel finde ich es toll, dass ich dem Wäschetrockner sagen kann, dass er erst in vier Stunden loslegen kann. Nun ist es leider immer ein wenig ein Lottospiel, wie lange er zum Trocknen selbst braucht. Er behauptet immer euphemistisch so etwas wie „1h05min“, meint aber „naja, können so zwei bis drei Stunden werden“. Natürlich lasse ich mich von seinem Überschwang anstecken, programmiere das Gerät mit meiner einzigen noch guten Hose abends für einen perfekten Start in den Morgen und starre dann morgens eine Viertelstunde fassungslos auf die Anzeige „5 Minuten“. Irgendwann hole ich diese Hose einfach raus. Sie fühlt sich warm-feucht an. Ja, toll. Unangenehmer sind die Socken. Aber was soll’s… wenigstens sauber.

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5. Kindersitztetris

Heute Nachmittag ist Harfenunterricht, also müssen die Kindersitze noch schnell im Auto so umsortiert werden, dass @fraumierau fahren kann. Mit drei Kindersitzen im Auto wird es übrigens wirklich knifflig. Also eigentlich ist es ziemlich ätzend. Ich könnte jetzt lange Geschichten über Isofix, Anschallsysteme und so erzählen, aber die Kurzfassung ist mal wieder: Mit drei Kindern ist man auf schlechtem Posten, was solche Fragen angeht.

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6. Schulanfang

In der Schule sind das erste Mal die Kinder der neuen ersten Klassen zum Unterricht. Auf dem Schulhof liegt die „es geht los“-Aufregung in der Luft und plötzlich merkt man, dass man nicht zu den Schul-unerfahrenen Eltern gehört. Mit diesem Blick fällt mir aber wieder mal auf, wie unsäglich blöd ich diese Maßregelungs-Schilder finde. Die sind wohl auch eher auf einem passiv-aggressive Pädagogik für Einsteiger Seminar entstanden. SEI LEISE!

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7. Die Berliner Luft

Ich schlendere zur Bahn und denke kurz über dieses Haus am Frankfurter Tor nach: Es ist ein Neubau, zu dem es die folgende Legende gibt: Weil das Frankfurter Tor eine der am stärksten befahrenen Kreuzungen Berlins ist, hat sie auch mit Abstand die schlechtesten Umwelt-Werte (Feinstaub). Es wurde keine Genehmigung für einen normalen Wohnblock vergeben, da die Luft zu schlecht sei, stattdessen hat man ein Studentenwohnheim errichtet. Ich habe leider keine Quelle für die Anekdote, aber allein die Tatsache, dass man es für möglich halten kann, reicht mir schon.

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8. Straßenbahn 

Eigentlich fahre ich ja Rad, aber bei zu erwartenden 32°C nehme ich dann doch lieber die Straßenbahn, die direkt bis zum neuen Büro fährt. Tatsächlich fahre ich gern mit den neuen, breiten Straßenbahnen (merkt Ihr, wie ich das Wort „Tram“ vermeide?!), weil man schön sitzen und rausgucken kann und Linien wie die M10 zu großen Streckenteilen eine eigene Spur haben.

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9. Orangensaft – aber nicht nochmal – wirklich nicht!

Zu Wochenbeginn tue ich immer so, als würde ich mir etwas gutes tun und hole mir einen frischen Orangensaft im Café und beschließe danach jedes Mal, es nicht wieder zu tun. Also nächste Woche mache ich das nicht mehr!

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10. Was sind Anrufmännelchen?

Wie jeden Arbeitstag ruft mich mehrfach zwischendurch ein Kind per Videokonferenz an, um mir lauter technische Fragen zu stellen. Es wird gerade versucht, ein Telefon zu bauen (wie eigentlich immer) und es steht die Frage im Raum, wie denn „der Bildschirm mit den Anrufmännelchen“ aussehe. Ja, also… puh… Wie immer sehe ich beim Anruf eigentlich nur den Haarschopf und kichere leise vor mich hin.

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11. Mittag und Milchpumpen

Ich gehe mit einer guten Freundin Mittag essen, die gerade ihr Kind bekommen hat. Sie klagt über das Leid mit Milchpumpen. Sie stellt die interessante These auf, dass es einfach überhaupt keinen technischen Fortschritt bei diesen Geräten gebe – weil es eben keine Alternativen und keine wirkliche Konkurrenz gibt. Tatsächlich wirken diese Maschinen archaisch und es wäre spannend, ob man Maschinen nicht doch erträglicher bauen könnte.

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12. Das fast explodierende Auto

Nachmittags klingelt das Telefon und eine aufgeregte @fraumierau erklärt mir, etwas stimme mit dem Auto nicht, es würde etwas schleifen, was sie denn nun machen solle, ob es denn explodieren könne?! Nein, beruhige ich sie, so schnell explodiere ein Auto nicht. Wobei ich eingestehen muss, dass letztens erst um die Ecke ein LKW nach einem „sowas gibt es doch nicht wirklich?“-Unfall explodiert ist. Ich hatte dazu kurz ein paar Gedanken notiert. Aber zurück zum Thema: Als zugegeben auch Nichts-von-Autos-Versteher krieche ich auf dem Heimweg so gut es geht unters Auto und ertaste eine Plastikabdeckung, die sich scheinbar gelöst hat. Ich vermute: keine Explosionsgefahr, aber in die Werkstatt muss das Auto dennoch, zumal wir bald eine längere Tour vor uns haben. Doch dazu dann mehr.

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Kategorien: 12von12

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Parteiloser Postprivatier.

10 Kommentare

Deborah Takács · 13. September 2016 um 7:51

Du hattest Ballettunterricht??? An der Musikschule Mitte? Erzähle bitte bald davon!

    leitmedium · 13. September 2016 um 9:11

    Hallo Deborah 🙂

    Ich hatte Ballettunterricht im Friedrichstadtpalast. Ich war sechs Jahre alt und in der kleinsten Gruppe. Es war so klassischer Unterricht mit Begleitung am Klavier (oder war es ein Flügel?). Nachdem ich ein halbes Jahr da so vor mich hinpummelte und natürlich nichts konnte, empfahl man meiner Mutter, ich solle doch lieber aufhören und vielleicht zum Ringen gehen.

      Deborah Takács · 13. September 2016 um 12:00

      Schade, dass es blöd für Dich gelaufen ist! Und gut, dass Tanz-und Musikpädagogen heute im nichtprofessionellen Bereich niemanden mehr vom Tanzen/ Erlernen eines Instruments abhalten und „aussortieren“ müssen. Wenn dies noch so wäre, würde ich nicht gern Musikpädagogin sein.
      Ziel Deines Ballettunterrichts war ja sicher die Mitwirkung in einer Revue. Ich kann mir Dich aber so gar nicht als Tanzkind im Friedrichstadtpalast vorstellen, nicht mal als Zuschauer. War es Dein Wunsch, dort mitzumachen?

        leitmedium · 13. September 2016 um 21:01

        Ich glaube, es war eher der Traum meiner Mutter, wobei ich sicher damals auch von der Traumzauberbaum-Aufführung angezogen war. Ja, es ist schön, dass heute vielerorts viel lockerer damit umgegangen wird. Eines unserer Kinder war ein paar mal beim Ballett. Die Lehrerin war toll. Aber die anderen Eltern… puh. Da schwang sehr viel Druck von den Eltern mit, obwohl es doch bei sechsjährigen nicht darum gehen sollte. Unser Kind fand es erst schön, nach ein paar Mal hat es dann aber doch drauf verzichtet. Wir lassen einfach durchprobieren. Aktuell ist dafür ja Harfe dran…

Bleistifterin · 13. September 2016 um 10:34

Wenn nicht mal in der Schule die Grammatik stimmt… aber der Imperativ von „gehen“ ist „geh!“
Es regt mich so auf, dass das offenbar niemand mehr lernt!
Oder ist es ein gutes Zeichen, wenn das ehemals so militaristische Deutschland die Befehlsform verlernt?

miriam · 13. September 2016 um 17:33

Darf ich fragen wie euer schönes weißes Geschirr heißt?
Viele Grüße

    leitmedium · 13. September 2016 um 20:59

    Natürlich darfst Du 🙂 Die Cappuccino-Tassen sind dickwandiges Kaffeegeschirr von Villeroy und Boch, die Teller sind unsere Hochzeitsaussteuer, ich glaube, die Serie hieß „Marlene“ oder so von WMF. Wir würden heute mit Kindern nicht mehr so teures Geschirr kaufen, weil der Verschleiß doch recht hoch ist, wie ich hier vor kurzem schrieb. Das gilt aber nur das eher dünne WMF-Geschirr. Die Kaffeesachen sind sehr robust (und ich liebe sie sehr).

Steffie · 14. September 2016 um 23:29

ich warte sooo dringend auf die Bauanleitung! 🙂

Jessica · 16. September 2016 um 15:29

Wir haben zur Geburt unseres dritten Kindes einen Ford SMax gekauft und da sind auf der Rückbank drei wirklich vollwertige Sitze nebeneinander, das erleichtert das Anschnallen mit drei Kindersitzen ungemein… falls das Auto doch mal explodiert 😉

Jelenka · 11. November 2016 um 11:31

🙂 Gefällt mir!
Könnt ihr das Cybex pallas 9-36 kg empfehlen? Oder besser Römer?
Wären sehr dankbar für eine Antwort, da so brandaktuell und erschöpft von Amazon Rezensionen lesen :/

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