Tatsächlich einkaufende Väter, ein gebrochener Zeh, die alles vergeigende Bahn und das Bett-Gate

Veröffentlicht von leitmedium am

Ich hatte Lust, ein wenig zu schreiben. Herausgekommen sind ein paar Situationen der letzten Tage. Lasst mich wissen, ob Ihr mehr davon wollt.

Väter, die einkaufen

Am Freitag musste ich abends noch schnell einkaufen gehen. Ich hatte es mal wieder vermasselt, beim Bringdienst auf „Abschicken“ zu klicken und so klingelte niemand, um mir lächelnd ächzend den Einkauf nach oben schleppen. Das liegt zum Teil an meiner Unfähigkeit, nicht immer alles konsequent zu Ende zu bringen, wenn man alle 60 Sekunden unterbrochen wird, aber auch daran, dass man sich bei vielen Onlineshops nicht entblödet, noch fünf Mal nachzufragen, ob man nicht doch noch dies oder jenes dazubestellen will, weil es so gut zum Einkaufskorb passe. Boah, nein. Jetzt hab ich keine Lieferung und der Shop gar nichts verkauft. Danke.

Supermarkt mit Kind

Im Supermarkt – es gibt sooo viel zu entdecken. Und diskutieren.

Jedenfalls schnappe ich mir ein Kind (die anderen beiden sind während dessen mit @fraumierau im Krankenhaus, dazu später mehr) und schlendere durch den nächstgelegenen Supermarkt. Kind beginnt zu diskutieren. Ob wir nicht die große Teepackung für Mama mitnehmen könnten, sie würde den so mögen. Ja, stimme ich zu, aber wir haben schon die andere, da brauchen wir nicht noch eine große. Ah, gut, es gäbe sie ja auch in klein (Kind fummelt im Regal rum). Nein, wirklich, erstmal trinken wir den anderen Tee. Aber wie wäre es mit diesem? Eine Verkäuferin schaut dem Treiben zu und spricht mit engelsgleicher Zunge „Naaaa, Kleiner, ist der Papa, mit Dir einkaufen? Na, das schafft der schon!“. Ich muss zugeben, in diesen Momenten formen sich in meinen Kopf Antworten, die ich jetzt nicht schreibe, weil sonst alle denken, was für ein übler Zeitgenosse ich doch sei. Ich beiße dann aber die Zähne zusammen, presse „ja…ja“ hervor und verlasse die Situation so schnell wie möglich. Dieses „oooooch, der Papa…“-Gefasel geht mir wirklich tierisch auf die Nerven.

Der gebrochene Zeh

Aber viel wichtiger: warum waren die anderen im Krankenhaus? Ich hatte mir am Donnerstag vorgenommen, freitags mal einen Tag Homeoffice zu machen. In meiner Vorstellung sah das so aus: Tisch an Tisch mit @fraumierau arbeiten, gemeinsam Mittag essen und mal den Tag anders, entspannt und zugleich produktiv angehen. Doch daraus wurde nichts – und das schon einen Tag vorher. Am Donnerstagabend war ich noch im Büro und saß – das klingt jetzt ultrawichtig – in einer Videokonferenz mit L.A. Durch die Zeitverschiebung geht das leider immer erst am späten Nachmittag. Während ich im Konferenzraum mit ein paar KollegInnen sitze und dem Stream zusehe, klingelt mein Telefon. @fraumierau dran. Sie ruft sonst eigentlich nicht an, also muss es wichtig sein. Ich versuche, mich so aus dem Raum zu schleichen, dass mich die Kamera nicht erwischt (ich bin ja bekanntlich sehr agil und ein Strich in der Landschaft) und stellte fest, es war wichtig: Verdacht auf Bruch des großen Zehs bei einem der Kinder.

Gebrochener Zeh. Hmm. Wie war das? Musste man da jetzt ins Krankenhaus? Ich selbst bin mir sicher, mir letztes Jahr den kleinen Zeh gebrochen zu haben, als sämtliche Kochtöpfe aus dem Schrank direkt aus dem Schrank gefallen sind – und ich vor Wut mit dem anderen Fuß dagegen trat, was mir noch eine Platzwunde einbrachte und ich beidseitig humpelte. Ich bin vor lauter Stolz nicht zum Arzt gegangen. Aber der große Zeh ist schon irgendwie doof. Nun saß @fraumierau auf einem Spielplatz mit drei Kindern, eins davon weitgehend unbeweglich, kein Geld für ein Taxi und noch den Kinderwagen dabei, der mal wieder stört. Ich sage ihr ja ständig, sie soll das blöde Ding einfach irgendwo klauen lassen, aber sie ist felsenfest der Überzeugung, es sei total hilfreich, mit drei Kindern. Ich glaube, eigentlich braucht sie nur so einen Oma-Rolli, oder wie man die Dinger jetzt nennt, aber den kann man nicht so vorwurfsvoll in die Bahn schieben. Das Kind hat den Wagen jedenfalls noch nicht von innen gesehen.

Irgendwie hat sich alles geklärt, wie es dann meistens tut. (Ich muss immer kichern, wenn mir manche Leute am Montag im Büro erzählen, wie stressig ihr Wochenende war – und ich denke: Nun, Ansichtssache.). Der Freitag war jedenfalls weniger Homeoffice mit Entspannung als durchgeplanter Ausnahmezustand. Zugleich mussten wir die Fahrt fürs Wochenende vorbereiten, denn @fraumierau sollte am Samstag auf einem Attachment Parenting Kongress in Hamburg reden.

Bahn fahren

Ökologisch und überhaupt wie wir sind, haben wir uns für eine Bahnfahrt entschieden. Wir verreisen ja nicht oft und sind da etwas unbedarft. Nach dem Besuch in Köln letztes Wochenende mit dem Auto hatte ich geschworen, nie wieder im Leben ein Auto fahren zu wollen. Da klang eine knapp zweistündige Zugfahrt nach Hamburg sehr verlockend. Die Seite der Deutschen Bahn war auch sehr zuvorkommend und bot bereitwillig ein Kleinkindabteil an.

Am Samstagmorgen, wenige Stunden vor der Abfahrt, kam dann eine merkwürdige E-Mail von der Bahn. Den gebuchten Zug gäbe es nicht. Also gar nicht. Wir sollen doch mal gucken, was wir statt dessen finden. Öhm? Hu? Zugbindung? Wie jetzt? Im Zugplan fand sich ein ICE mit derselben Nummer statt 9:42 schon 9:24. Ein Tippfehler? So blöd kann nicht mal die Bahn sein. Winterfahrplan? Nein, das wäre ja noch blöder. Schwerst irritiert, dass unser Zug offenbar zwanzig Minuten früher fährt, sind wir – dankbar über den Zufall, diese Mail noch rechtzeitig erhalten und gelesen zu haben – rechtzeitig los.

Die Bahnfahrt war Armageddon und irgendein Inferno zusammen. Geplant hatten wir ein entspanntes Rumlungern im Kleinkindabteil, wo sich niemand beschwert, wenn Dein sechs Monate altes Baby auf dem Boden rumwuselt und so Babygeräusche macht. Die machen Babys nämlich gern. Die Reservierung haben aber die zwanzig Minuten Zeitverschiebung der Bahn nicht überlebt. In „unserem“ Kleinkindabteil saß eine Familie mit Kleinkindern, die wahrscheinlich kurz vor Abschluss der mittleren Reife standen. Die Zuführerin wusste da jetzt auch nicht weiter, konnte der rhetorischen Frage, wofür das „Kleinkind“ in „Kleinkindabteil“ wohl stehe, nicht ganz folgen. Wir sollten doch bitte unsere Reservierungsnummern und jetzt die Plätze nehmen, zu denen sie jetzt gehörten. Die waren nun aber mitten im Großraumabteil und führten zu einigem Chaos als wir „Entschuldigung, Entschuldigung“ sagend ein Rudel genervter Mitreisender verscheuchen mussten.

„Willst Du einen Kaffee?“, fragte ich @fraumierau, als der Zug endlich losgefahren ist und wir uns damit abgefunden haben, zu fünft zwischen uns leicht hassenden Mitreisenden zu sitzen, die ahnten, dass der Geräuschpegel nicht leiser werden würde. „Ja… oder… nein… also … ein Bahn-Kaffee… ich weiß nicht“. Mir wird ja immer noch vorgeworfen, mit der Anschaffung einer Espressomaschine hätte ich ihr den Kaffeegeschmack so versaut, dass ihr kaum noch etwas schmecke. Aber Bahn-Kaffee schmeckt halt schon immer eklig. Eine Frau dreht sich leicht gönnerhaft um, präsentiert stolz ihren Pappbecher und triumphiert: „Das ist Dallmayr!“. Ich will „Oh Gott, danke für die Warnung!“ antworten, aber sie setzt „den können sie also wirklich gut trinken“ nach. Äh, ja. Zu viel Werbung gesehen, hmm? Nichtsdestotrotz, ich hole zwei Cappuccinos, die so heiß sind, dass wir sie ungelogen zehn Minuten abkühlen lassen müssen, um dann zu versuchen, den Bauschaum zu durchdringen. Wenn schon schlechter Kaffee, dann doch bitte alles falsch machen.

Dallmayr in der Deutschen Bahn

Der gute Dallmayr! Habt Ihr jetzt auch Klaviermusik im Ohr?

Nach quälenden zwei Stunden Bahnfahrt, während der sich @fraumierau notgedrungen in den Gang setzte, damit das Baby etwas krabbeln kann und wir mit Fragen in der Art „Macht es immer solche Geräusche? Was will es sagen?“ dezent darauf hingewiesen wurden, es doch irgendwie stillzulegen, steht für mich mal wieder fest: Der beste Grund gegen Bahnfahren ist die Bahn.

Das Bett-Gate (Teil 1)

Im fünf-Sterne-Hotel angekommen (drunter geht es offenbar nicht mehr bei Konferenzen) müssen wir etwas länger an der Rezeption ausharren. Wir hatten drum gebeten, ein Doppelbett-Zimmer mit einem zusätzlichen Bett zu bekommen. Nein, kein Gitterbett, einfach noch ein Bett. Es wurde uns vorher vom Hotel per E-Mail zugesagt. Nun fand man unseren Namen nicht mehr, wir mussten neu buchen und nochmal von vorn erklären, dass unsere Kinder einfach mit in einem verlängerten Bett schlafen. Wir Irren, wir. Nach einiger Irritation wurde uns dann mit professionellem Lächeln zugesichert, dass sei kein Problem, abends würde das zusätzliche Bett im Zimmer stehen. Kostet aber auch extra. Also Gitterbetten nicht. Aber so ein größeres Bett – da ist egal, wer drin schläft. Nun gut.

@fraumierau verschwindet mit Baby auf den Attachment Parenting Kongress. Ich staune mal wieder, wie wenig Kinder da sind. Ist mir ja unklar so von Anspruch („attachment“) und Wirklichkeit her. Als ich höre, dass in einem Saal gebeten wurde, dass Eltern mit zu lauten Kindern gehen, finde ich „Detachment Parenting“ witzig. Das schreibe ich aber nicht, sonst gibt es wieder Ärger. Jedenfalls laufen hier schon ein paar Leute rum, dass ich @fraumierau noch mal erkläre, dass ich nie wieder hören will, auf „meinen“ Nerd-Veranstaltungen wären merkwürdige Menschen.

Väter mit Tragetüchern und lauten Kindern

Während des Vortrags nehme ich das Baby ins Tragetuch, schnappe mir beide Kinder und gehe in den wirklich großartigen Planten un Blomen (habe ich es richtig geschrieben?!) Park spazieren. Klappt auch gut, die erste halbe Stunde, dann entschließt Baby, dass das alles ein bisschen Scheiße ist, und flippt aus. Jetzt muss man wissen, dass man als Vater mit Tragetuch immer so ein wenig schräg von der Seite angesehen wird. Also Mütter mit ja Tragetuch ja auch schon. Aber als Vater ist man dann schon unter Dauerbeobachtung. Und wenn dann Dein Baby anfängt zu schreien, machst Du eben alles, also wirklich alles, falsch. Dass Du offenbar schon zwei weitere Kinder so weit durchgebracht hast, dass sie atmend und in wetterfester Kleidung neben Dir herlaufen, zählt dann nicht. Wir mussten eine halbe Stunde zur Beruhigung rumlaufen. Da Baby eine wirklich durchdringende Stimme hat, kennt mich jetzt halb Hamburg und wahrscheinlich steht was in der Lokalpresse von „Der irre Öko-Vater aus dem Park – Belohnung ausgesetzt“.

Trinkgeld Fingerschnapper

Dieser Fingerschnapper getaufte Trinkgeldsammler, wird wohl ewig in Erinnerung bleiben.

Während ich feststelle, dass ich jetzt in Hamburg wahrscheinlich gesuchte Person bin, erinnere ich mich daran, wie wir vor zwei Jahren schon mal bei dem Kongress waren. Damals war ich so schlau, mit iPhone in der Hand aufs Display starrend die Treppe runterzufallen (war bestimmt ein ganz wichtiges Katzen-GIF) – und zwar so, dass ich genau auf das Knie fiel, dass ich mir eine Woche vorher schon bei einem Fahrradunfall aufgeschlagen hatte. @fraumierau war gerade in ihrem Vortrag,die Kinder waren gerade in einem Betreuungsraum und stand nun allein mit blutendem Knie etwas hilflos im Hotel. Ist ja auch ein bisschen peinlich, also kramte ich in meiner Tasche rum und fand… eine… Windel! Ich schleppte mich in den Park vorm Hotel, zog vorsichtig mein Hosenbein hoch und stillte die Blutung mit einer Windel. Das muss dann ungefähr so ausgesehen haben: Etwas abgeranzt aussehender Typ sitzt mit hochgezogenem Hosenbein auf Parkbank und hält sich eine Windel ans Knie. Ich habe mich gewundert, dass niemand Geld in meinen Trinkbecher warf. Aber ein klein wenig erschüttert war ich auch, dass niemand fragte, ob ich Hilfe brauche. Tatsächlich hätte ich mich über ein Taschentuch oder gar ein großes Pflaster gefreut. Dafür sah ich wohl nicht unterstützenswert genug aus. Anyway. Ich versuche jetzt eher auf Menschen zuzugehen, wenn sie so aussehen, als bräuchten sie etwas.

Das Bett-Gate (Teil 2)

Aber zurück ins aktuelle Jahr. Als Baby dann eingeschlafen war und wir am Teich saßen, den Enten beim rumenten zusahen, war die Welt kurz wunderschön. Für den Abend hatte ich ein wenig Netflix gucken und im Hotelzimmer rumhängen geplant. Aber das kam natürlich anders, weil das dämliche Hotel es nicht geschafft hat, uns eine weitere Schlafgelegenheit aufzubauen. Ist ja auch schwierig. Wenn Du gegen 21 Uhr mit drei müden Kindern im Zimmer ankommst, hast Du auch weder Zeit noch Nerv, bei der Rezeption anzurufen und das zweite Mal auf Nachbesserung zu klopfen. Wir besaßen nun also für fünf Personen ein Doppelbett, zwei Decken, zwei Kissen. Und alle so: yeah. In einem Schrank fand ich eine Feuerdecke und der Fußboden war … naja… er hatte einen Teppich, man konnte also drauf hausen. Wir haben es irgendwie geschafft über die Nacht zu kommen. 0 von 5 Sternen. Danke.

Fernsehen!

Während @fraumierau wieder mit Baby auf dem Kongress ist, packe ich im Hotelzimmer die Sachen zusammen. Es ist kaum in Worte zu fassen, wie man es mit drei Kindern in nur einer Nacht schafft, einen Koffer quasi explodieren zu lassen. Weil die beiden größeren Kinder unruhig sind, mache ich mal den Fernseher an. Also so richtig Fernsehen. Kennen sie so ja nicht. Es kommt Sendung mit der Maus und ich muss mehrfach erklären, dass ich nicht auf „Pause“ drücken kann, wenn sie kurz auf die Toilette müssen. Nach der Sendung zappen wir noch ein wenig rum und bleiben bei einem Film mit Adam Sandler hängen, nachdem Donald Duck als zu gruselig abgewählt wurde (war aber auch wirlich spooky). Ich war ganz kurz in Erklärungsnot, als @fraumierau zurückkehrte und fragte, was wir die ganze Zeit so gemacht hätten. Als wir am Abend besprechen, was das beste in Hamburg war, kam „Fernsehen“ direkt nach der kostenlosen Schokolade in der Hotellobby. What happened in Hamburg, stays in Hamburg.

Ich bin hier nur das Plus eins

Auf dem Kongress wurde @fraumierau wieder mehrfach angesprochen, ob ich denn jetzt mal so ein Vater-Buch schreiben würde. Also von Verlagen. Das ist lustig, weil die dann in meiner Abwesenheit in der dritten Person über mich reden. Also das muss natürlich mit @fraumierau besprochen werden, weil Herr Mierau ist ja eben der Mann von @fraumierau. Ein bisschen irritiert und stolz zugleich bin ich ja, dass wir es hinkriegen, die Rollen immerhin so zu verdrehen, dass ich permanent das Plus eins bin und die Geschäfte mit der Frau besprochen werden. Aber abgesehen davon: Redet doch einfach direkt mit den Menschen, von denen ihr was wollt.

Regenbogen in Hamburg

Tschüss Hamburg! Auf der Rückfahrt war ein Regenbogen nach dem anderen zu sehen. Wär‘ doch nicht nötig gewesen. Aber schön.

Der Rest vom Sonntag lässt sich zusammenfassen mit: Der Zug fuhr wie geplant. Das heißt, wir hatten auch ein Kleinkindabteil! Also: Was davon übrig geblieben ist. Es war nur ein Kleinkindabteil gelabeltes Sechserabteil mit so eklig verdrecktem Boden, dass wir ein paar Decken und Tücher auslegen mussten, damit das krabbelnde Baby danach nicht unter Quarantäne gestellt werden muss. Früher gab es mal so schicke Abteile mit diesen Wippen. Was ist daraus eigentlich geworden?

Die Rückfahrt vom Bahnhof mit der Straßenbahn war dann noch das letzte Argument fürs Auto. In Berlin angekommen tummelten sich überall besoffene sächsische Fußballfans und transpirierten mit ihrer Alkohol-getränkten Dummheit die Stadt. Wenn man dann als Vater in einer überfüllten Bahn steht und die permanent übersehen Kinder mit Muskelkraft davor beschützen muss, dass irgendwelche Blitzbirnen auf sie rauffallen, denkt man sich „Dann steh ich lieber im Stau und höre zum hundertsten Mal Bibi und Tina“.

Und damit: Gute Nacht. Ist viel zu viel Text geworden.

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Kategorien: Allgemein

leitmedium

Parteiloser Postprivatier.

33 Kommentare

isabelle · 2. Oktober 2016 um 23:11

Uuuuuuuuunbedingt mehr davon!!!

Nora · 3. Oktober 2016 um 0:50

What happened in Hamburg stays in Hamburg – an dieser Stelle habe ich so laut gekichert, dass beinahe mein Baby aufgewacht wäre.
Danke für diesen lustigen und lebensnahen Text, ich erkenne uns in so vielem wieder – schade dass wir diesmal gar keine Gelegenheit zum quatschen hatten. Wenn ich allerdings daran denke wer oder was Anja und mich damals vor zwei Jahren zu Euch ins Abteil getrieben hat bin ich ganz froh, dass uns so ein Abenteuer diesmal erspart geblieben ist.
Liebe Grüße nach Berlin!

Sandra · 3. Oktober 2016 um 9:28

Gerne mehr! Sehr humorvoll geschrieben, angenehm solche Chaos-Situationen aus dieser Perspektive zu lesen. Vermittelt das Gefühl ‚wir sind nicht die einzigen bei denen ‚immer‘ alles so kompliziert ist‘?

Henrike · 3. Oktober 2016 um 10:23

Ein wunderbarer Text, ich bin froh dass es scheinbar nicht nur in meiner Familie so chaotisch hergeht – nur mit dem Unterschied dass ich diejenige bin die gegen Laternen läuft und Treppen runter fällt…

An einem Punkt muss ich allerdings die Lanze brechen für die Teilnehmerinnen (zum Großteil waren das ja nun mal Frauen), die ohne Kinder angereist sind. Diejenigen mit denen ich geplaudert habe (mich inbegriffen), haben ihre Kinder bei ihren Papas oder Großeltern gelassen, zu denen die Kinder natürlich auch wunderbar attached sind – um ihnen aus ganz bedürfnisorientierten Gründen diesen aus kindlicher Sicht stinklangweiligen Tag mit teilweise mehrstündiger Anreise zu ersparen. Attachment parenting schön und gut, aber nicht um jeden Preis und nicht um meine schönste neue Tragehilfe auf dem Kongress präsentieren zu können mit der Folge dass ich als Mutter vor lauter Gebrüll eh nichts vom Kongress mitbekomme 😉 muss natürlich jede/r für sich wissen wie er es handhabt und manchmal gehts ja auch nicht anders, aber nur um des attachments Willen muss das Kindlein ja nicht überall mit hingeschleppt werden.. meine Kinder jedenfalls würden mir einen Vogel zeigen wenn ich sie 8 Stunden auf einem Kongress festhalte 😀

    Boris · 3. Oktober 2016 um 16:44

    Ein wirklich toller Text – Danke dafür.

    Ich möchte an dieser Stelle gerne auch noch etwas zu den Kindern beim besagten Kongress schreiben. Wie Henrike oben schon schreibt, ist es auf der einen Seite so, dass viele Eltern ihre Kinder bewusst nicht dabei haben und sich wahrscheinlich Monate lang auf eine Wochenende mit gutem Input gefreut haben. Gleichzeitig ist es schön, dass es sich um einen Kongress handelt, bei dem Kinder erwünscht sind und alle Teilnehmer Aachtsam mit den nicht eigenen Kindern und auch oft mit deren Eltern (mal etwas halten, mal ein Getränk einschütten, sich mal einem entlaufenden Kleinkind in den Weg stellen, damit es den Eltern nicht ganz aus den Augen entschwindet) umgehen. In den Vortragsräumen ist es so, dass Kinder – es sei denn sie schlafen – eigentlich immer ablenken. Sie krabbeln umher, sie lachen dich an, sie zerknüddeln das Programm… Das lenkt ab, ist aber in der Regel gut auszuhalten. Auch wenn vier oder fünf solcher Kinder im Raum sind. Es bracht dann eben ein wenig mehr Konzentration. Wenn dann aber die Kinder noch ihren Unmut über die für sie empfundende Langeweile des Vortrags kundtun, dann ist es eben für alle die ohne Kinder sind, nicht nur ein Kind. Ein Erlebnis vom Wochenende: Ich habe vorne – wenn ich die Referentin anschaue – in der ersten Reihe ein Kleinkind im Blick , dass seine ersten Gehversuche startet und sehe gleichzeitig ein Glas, dass auf dem Boden steht und auf das es fallen könnte, wenn die wackeligen Beine es nicht halten…. Zwei Stühle neben mir zerknüddelt ein Kind das Programm auf Mamas Schoß – zufrieden, aber auch das geht nicht ohne Geräusche. Vorn am Fenster bei der Referentin steht ein Kind und malt mit Spucke, Zunge und Fingern Bilder an die Glasscheibe. Ein Kind zwei Reihen weiter vorn rechts, hat sie ganze Zeit leise vor sich hin gequängelt, bis es Mamas Brust gefunden hat und just in dem Moment fängt hinter mir ein Kind an zu weinen – Mama steht auf, versucht es zu beruhigen und läuft nun mit dem weinenden Kind zwischen den engen Stuhlreihen umher und macht tschschsch tschschsch…. Es ist ca. 17:00 Uhr. Ich bin im vierten Vortrag des Tages und mit einem mal raus – mein Kopf brummt, meine Toletanz ist am Boden und ich bin – als Dreifachpapa – spontan (und kurzzeitig) sauer auf alle Eltern mit Kindern die diesen Kongress besuchen – weil ich 200€ Kongressgebüren+ Fahrt+Übernachtung bezahlt habe und ich nun den Saal verlasse. Weil ich dem Vortrag nicht mehr folgen kann und es in dieser Geräuschkulisse nicht mehr aushalte.

    Wenn irgendwann die Bitte der TeilnehrerInnen kommt, mit unruhigen Kindern zügig den Saal zu verlassen, dann finde ich das legitim. Für diejenigen, denen es wichtig war diese Beiträge und deren Inhalte zu verfolgen aber auch für die Kinder, die sicherlich in dem Moment einfach nicht das Bedürfnis haben, in einem engen, vollen oder langweiligen Vortragsraum zu sein.

      leitmedium · 3. Oktober 2016 um 22:39

      Danke für die Rückmeldung. Mir war das Thema jetzt gar nicht so wichtig, aber ich kann gern dennoch meinen Ansatz dazu kurz notieren:

      Attachment Parenting steht für eine besondere Art der Eltern-Kind-Beziehung. Vor allem steht es für den Versuch, gemeinsam durchs Leben zu gehen. Ich finde es absolut legitim, einen Kongress so zu gestalten, dass man Vorträge, für die man ggfls. auch viel Geld ausgegeben hat, nachhaltig konsumieren kann. Aber vielleicht ist es die Aufgabe eines AP-Kongresses, über AP-kompatible Vortragskonzepte nachzudenken. Der Kongress war bis auf die Kinderbetreuung völlig kinderfern. Selbst der Chaos Communication Congress, der in zwei Monaten nur wenige Meter entfernt stattfindet, ist kinderfreundlicher, weil er Kinder mit an das Thema des Kongresses heranführt (Workshops, Spielecken, usw.). Ich bin kein AP-Experte, aber für mich wirkt es merkwürdig, ausgerechnet auf einem Kongress zum Thema AP das Gefühl zu haben, mit Kindern doch bitte leise zu sein. Das scheint mir schlicht noch nicht konsequent zu Ende gedacht und ich hoffe, dass es in Zukunft kreativere Kongress-Konzepte gibt, die einerseits hohe fachliche Qualität, aber eben auch Kinderfreundlichkeit bieten.

Tany · 3. Oktober 2016 um 11:37

Jaaaa unbedingt mehr davon! !!!!

Danny · 3. Oktober 2016 um 11:46

Hallo….ich musste soooo lachen. …tut mir leid….herrlich…ich hatte tatsächlich Bilder vor mir. …ich weiß es War sicher nicht immer lustig für euch. ..aber ich sage Danke danke danke. Versüßt mir meinen tag.

Jenny · 3. Oktober 2016 um 11:55

Super geschrieben! Auf das das nächste Wochenende besset wird ! Yeahhh ??

Christine Finke · 3. Oktober 2016 um 12:11

Sehr gerne gelesen. Ich will das als Buch. Mach das weiter!

Bruno · 3. Oktober 2016 um 12:36

Hallo Herr Mirau,

Das mit dem Fernsehen ist wie bei uns, bei Oma und Opa geht auch nicht „Pause“ drücken. Und zum 1000 Mal Bibi und Tina sind auch sehr bekannt, 😉

Weiter so, gut dass ich nicht der einzige bin…

Gruß

Martina Bergmann · 3. Oktober 2016 um 12:42

Gefällt mir! Bitte mehr!

Jenny · 3. Oktober 2016 um 13:48

Haha, was ein lustiger Text!
Und irgendwie bin ich jetzt voll froh, dass es offenbar bei euch nicht nur so Landhaus-Tischspruch-Buchstabentanz-mäßig? abgeht und kann jetzt den Blog deiner Frau wieder viel beruhigter lesen!

    Kalay · 3. Oktober 2016 um 18:16

    😉 Ja, genua, that’s me 😉

Diana Roth · 3. Oktober 2016 um 13:52

Dankeschön! Sehr, sehr gerne mehr davon!

Kalay · 3. Oktober 2016 um 18:24

Ja, und wie war das nun jetzt mit dem großen Zeh von Kind Nr. 1? Wie ging es damit weiter? Hab ich das überlesen (…) alles so spannend geschrieben (…) mehr davon !!! -> als Buch, als Film, als „Doku-Spoap“ (…) egal, denn Eure professionellen Fotostrecken sind ja ohnehin schon ganz superfein (!), ehrlich, alles eh schon ‚reine Handkamera. // PS. Glückwunsch zu Eurem lebendigen Leben und erholt Euch alle gut vom WE //

Stjama · 3. Oktober 2016 um 19:16

Ja, ich hätte auch gerne mehr 🙂

Anna · 3. Oktober 2016 um 19:37

nee, das ist überhaupt nicht zu viel Text, das war genau richtig und hat sehr viel Spaß gemacht zu lesen!

Tina · 3. Oktober 2016 um 19:50

Sehr gerne mehr davon!

Silvie · 3. Oktober 2016 um 20:56

Sehr gut geschrieben. Bitte unbedingt mehr davon. Ich musste so lachen, bei der Story vom Knie mit der Windel, dass mein Sohn neben mir fast wieder aufgewacht wäre 😀

Gwen · 3. Oktober 2016 um 21:02

Super! Deine Art zu schreiben ist toll. 🙂

Sandra · 3. Oktober 2016 um 23:04

you made my day ? gerne mehr davon!

Mama Maus · 4. Oktober 2016 um 1:01

Liebe Frau Mierau,

Ich finde den Text von Ihrem Mann wunderbar. Davon dürfte er gerne mehr verfassen.

Spaß beiseite. Ich habe sehr gelacht und ich glaube das plus eins zu sein, ist gar nicht so schlecht 😉

Viele Grüße
Mama Maus

MPia · 4. Oktober 2016 um 8:49

Ich habe das Bedürfnis mich für „Hamburg“ zu entschuldigen 😉 wir sind da eigentlich ganz kompetent! Meistens.

Ich verweile zur Zeit im Saarland und bekomme die ‚Papa mit Kind im Tuch‘ Blicke obwohl ich die Mama bin. Warum? Wegen ‚Tuch‘. „Alles neumodische Hippies diese Zugereisten“ denkt da der (genotypisch nicht reisende-) Saarländer.

Gerne mehr von Ihren Texten, das Buch muss nicht sein. Ich lese die Blogeinträge nachts beim Stillen und lasse regelmäßig das Handy aufs Kind fallen, weil ich einschlafe. Wie sähe das mit Buch aus?

Jennifer · 4. Oktober 2016 um 9:24

Hallo, ich würde auch gerne mehr von Dir lesen. Die Ehrlichkeit mit der Du schreibst, gepaart mit dem Humor, ist einfach wunderbar.

Kati · 4. Oktober 2016 um 10:26

Hallo Herr Mierau!
Bite bitte unbedingt mehr davon!!!! Gerne auch als Buch ….. Wir lachen immer herrlich über Deine Beiträge. Eindeutig bitte mehr davon!
Grüße aus der Provinz
Kati

Lena Tünte · 4. Oktober 2016 um 11:28

Herrlichst. Danke 🙂
Gerne mehr davon

Josi · 4. Oktober 2016 um 13:20

Sehr unterhaltsam und kurzweilig. Liege mit Mittagsschlaf machen dem Baby im Bett und war dafür super Lektüre.

Silvia · 5. Oktober 2016 um 22:03

Mehr, bitte!

Elter · 10. Oktober 2016 um 14:16

Mit dem Kleinkindabteil ist echt so eine Sache. Man denkt generell:
– Kind stört hier nicht
– Kind hat Platz
– Kind hat Spielkameraden
Leider ist jedes Kleinkindabteil etwas anders geraten und mache haben nur das Schild an der Tür und daneben eine nicht funktionstüchtige Behindertentoilette mit damit unerreichbarer Wickelkommode.. Auch kann dieses Abteil durch spontan Reisende schon besetzt sein und man möchte ja keine kleinen Kinder wegscheuchen. Je nach Habitus der Zuschaffnerin kann man dann gerne oder auch auf keinen Fall auf die Behindertensitze ausweichen (die jeweils unbesetzt waren). Um diese herum hat/hätte man sehr viel Platz auf dem Teppich..
Nun die sehr breit gestreuten Erfahrungen:
Wie hatten anstrengende Momente weil bei jedem Halt andere aus- und zugestiegen sind.
Wir hatten sehr schöne Momente, weil schnell Spielbeziehungen & Gespräche inkl. gemeinsamen Essen + ggs. Hilfe entstanden sind.
Wir hatten langweilige Momente (inkl. quengeln), wenn DAS Kleinkind das einzige ist + man sich durch das Abt nur isoliert hat. (Da hilft auch „Der kleine ICE“ nur max. 30min)
Tipp: Da man das Kind nicht bezahlen muss, unbedingt trotzdem Sitzplatz reservieren. Vllt. noch einen mehr ((Un(Tier) 😉 bei langen Fahrten, wo man vllt. auch einschlafen könnte.
Ich bin mir noch nicht schlüssig was man nun für die nächste lange Bahnfahrt am besten reserviert. Tisch + Platz 😕 Aber selbst auf dem Gang bekommen sie mehr Bewegung als auf ner Pause während ner langen Autofahrt! Oder vllt. mal Schlafzug probieren 😕

Heike · 7. November 2016 um 10:43

Hallo, Herr Mierau!
Der Artikel ist wirklich witzig geschrieben und wenn Sie Ihr erstes Buch fertig gestellt haben, werde ich es sicherlich gerne lesen!

francis · 16. November 2016 um 13:25

Auch wenn das vielleicht seltsam klingt, mich hat dein Bericht zur Bahnfahrt dazu gebracht es ebenfalls zu wagen. Von Süd nach Nord, ein langes Wochenende zu einer alten Freundin, meine 8 Monate alte Tochter und ich.
Was soll ich sagen, war gar nicht schlimm, hatten nette Begegnungen im Kleinkindabteil und lustig Geschenke von der Bahn – ab 3 Jahren 😉
Die Karotten- und Hirsekringelspuren auf den Sitzen haben wir auch wieder rudimentär entfernen können.
Und Reisen bildet: Bei la Bobs sogar doppelt, sie sitzt nun stabil und sie robbt nun auch vorwärts. Dem Hund meiner Freundin zu folgen war wohl einfach die richtige Motivation.

Wochenende in Bildern 01./02. Oktober 2016 - Geborgen Wachsen · 2. Oktober 2016 um 22:43

[…] wie war Euer Wochenende? Mein Mann hat übrigens hier auch etwas über seine letzten Tage geschrieben. […]

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