12 von 12 im November 2016

Veröffentlicht von leitmedium am

Es ist der 12. im November, Zeit für 12 von 12. Die Sicht von @fraumierau gibt es in ihrem Wochenende in Bildern (hier stand zunächst „Wochenende in Berliner“ – auch nicht schlecht).

1. Guten Morgen

Wochenend-Morgende (Was ist die Mehrzahl von Morgen?) sind ja so ein bisschen verschenkte Liebesmüh. Freut man sich drauf, endlich ausschlafen und so und dann sitzt entweder Punkt sechs ein Kind auf Deinem Gesicht oder Dein Körper sagt „Hey, sonst stehst Du aber auch um die Uhrzeit auf!“. Ja, hast Du Recht, wäre aber nicht nötig gewesen. Leider bis halb eins Gilmore Girls geguckt und nun etwas verknorkelt in die Küche getorkelt. Da beginnt der Tag wie immer mit dem Abreißen des Notes of Berlin Kalenders. Heute mäßig lustig. Affenbaby. Ist das jetzt ein Scherz oder nicht?

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2. Obstteller-Gate

Kleiner Eklat bei der Frühstücksvorbereitung. Ist ja Wochenende, da muss das Frühstück instagrammig aussehen. Die Erwartungen sind hoch. Mein Obstteller, hier noch ungeschminkt neben dem Biomüll führt wegen Asymmetrien zu Irritationen. „Wie sieht das denn aus?“ raunt es. Ja, meine Güte, wie soll man diese Monster-Birnen nur schneiden?

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Ich gebe nach und alle sind zufrieden. Nur: Der Frühstücks-Punk kam wieder nicht zum Zug.

3. Lange Schatten

Nach anderthalb Stunden Anziehen und meinem kurzen Entschluss, endlich meinen Bart loszuwerden (kurze Verwirrungen, wo der junge Mann plötzlich herkommt), verlassen wir alle das Haus. Es ist kalt, aber sonnig. Die Frisur sitzt. Irgendwo da bei den Schatten ist auch der Babysohn. Ich nehme den Nicht-Babysohn (wie soll ich die Kinder hier eigentlich nennen? Mir wurde K1/K2/K3 gerade angekreidet, ich weiß ja auch nicht) und fahre mit ihm ins Büro).

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4. Not your Tagesspiegel

Dort mahnt mich wieder ein Zettel, der wohl mal für mich angebracht wurde. Ist ein wenig peinlich, weil ich wochenlang morgens immer dachte „Ach, wie nett, hier gibt es die Zeitung gratis“. Nein, lag nur so verlockend rum. Jetzt liegt sie vorwurfsvoll rum. Heute wundere ich mich, dass die komplette erste Seite des Tagesspiegels von einer KaDeWe-Werbung belegt ist, erfahre aber über Twitter, dass Morgenpost und Berliner Zeitung genauso aussehen. Die haben’s ja nötig, denke ich, und irgendwie bin ich entrüstet, dass die Zeitungen so aussehen, aber eigentlich ist es mir egal, weil ich sie ja nicht kaufe, was ich jetzt noch weniger tue, weil ich ja nicht eine Anzeige kaufe, vor allem, wenn alle Zeitungen gleich aussehen, ist doch doof.

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5. Hangover

Im Büro ist Freitag Abend eine Bombe eingeschlagen. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie es aussieht, aber es muss was mit Fear and Loathing in Las Vegas oder Hangover zu tun haben. Vom kaputten Toilettendeckel bis halbleeren Bierflaschen ist alles dabei. Wahrscheinlich sitzt der Trump-Schock bei den US-Kollegen doch tief und es war ein Trauma-Abend. Der Sohn findet immerhin eine Maske, deren Sinn sich mir nicht erschließen will, weil sie passt definitiv keinem Erwachsenen, aber er hat Spaß.

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6. Pakete, Pakete

Apropos Spaß. Ich nutze die nächsten zwei Stunden, um Daten von Startnext ins DHL Geschäftskundendings zu importieren. Müssen ja bald die Erstlingsbox und so Kram verschicken und das ist alles Raketenwissenschaft und man denkt so, ach sieh an, Menschenfreunde sind das ja auch alle nicht so richtig.

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7. Light Russian®

Um Durchzuhalten, mache ich mir meine Kaffee-Eigenentwicklung Light Russian®. Namensfindung fand letztens auf Twitter statt. Patentierte Anleitung: Doppelter Espresso mit aufgeschäumter Milch in Whiskey-Glas und beim Trinken kurz an Big Lebowski denken.

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8. CO2

Eigentlich bin ich ja ins Büro, weil es gestern Abend kurz einnen kollegialen Nervenzusammenbruch gab. Hintergrund: Im Büro ist schlechte Luft. Wie so oft. Wie kriegt man Programmierer dazu, das Fenster zu öffnen? Na? Genau, mit Daten. Also hab ich mit einem CO2-Sensor und einem Raspberry eine Dauermessung gebaut, die statistische Daten erfasst und gleichzeitig bei Überschreitung eines Grenzwertes in einem Slack-Chat-Kanal dazu auffordert, das Fenster zu öffnen (danke ans Wooga für die Scriptvorlage). Und, wozu führt das? Das Fenster wird geöffnet! Knaller. Programmierer muss man programmieren. Aktuell debattieren wir über die optimalen Grenzwerte. Metastudien werden angefertigt. Jedenfalls gab es seit gestern einen Messausfall – das konnte ich so nicht stehen lassen und musste das Gerät wieder reaktivieren. Dass das da jetzt so rot alles aussieht, ist Zufall, kommt aber gut auf dem Foto.

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9. Putzwochenende

Fahre mit dem Sohn weiter zum Kindergarten, wo Putzwochenende ist. Hier, Elterninitiative und so. Ich will wirklich nicht klagen. War ja schon Finanzvorstand und habe quasi nebenberuflich halb invsolvente Kitas vor dem Aus bewahrt. Da ist ein wenig Putzen am Wochenende eine dankbare Alternative. In der BVG wird das Ist mir egal Video reenacted, das ja nur die Realität reenacted. So Pflanzen in der Bahn sind eigentlich auch nicht so übel, denke ich. Haben sie doch in diesen VW Käfern in neu auch vorne reingepackt. Waren dann meistens nur Plastikblumen, aber immerhin. Für mehr Pflanzen in der Bahn!

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10. Warum putzen wir nicht gegenseitig?

In der Kita bin ich für die Küche zuständig. Heißt: Alle Schränke ausräumen, auswischen, einräumen. Sohn findet es toll und fordert mich auf mit ihm dabei „ein Teechen zu trinken“, während er Backzutaten sortiert. Richtig verkauft finden Kinder es oft toll, beim Aufräumen zu helfen. Wobei es woanders eh immer mehr Spaß macht als zu Hause. Muss kurz an meinem „Messie“-Artikel denken (den es auch in englisch und polnisch gibt, wie ich letztens feststellte) und wie wichtig es ist, dass Kinder putzen lernen. Also so rein handwerklich. Und dann muss ich lächeln, weil so beim Kita-Putzen es immer besser aussieht, als jemals zuhause. Vielleicht sollte man zuhause-Putzkreise gründen. Einmal im Monat reihum bei einer Familie gemeinsam putzen. Knaller.

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11. Zu wenig Platz

Wieder zu Hause räume ich die neuesten Lieferungen ins eigens angeschaffte Schwerlastregal ein. Versandkram braucht Platz, merkt man dann. Und Excel. Viel Excel. Die DHL-Frau mit der ich mich letztens traf erzählte so GründerInnen-Geschichten aus Berlin und wie sie alle von zu Hause anfangen. Die Berliner Wohnung ist die kalifornische Garage.

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Übrigens haben wir Spaß mit den vielen Kartons.

12. Wie schneidet man eine Gurke in fünf Streifen?

Zu Hause beim Abendessen Zubereiten fällt mir auf, wie ungewohnt es ist, für fünf Personen Essen zuzubereiten. Babysohn kaut ja auch schon mal gern auf einer weichen Gurke rum. Für vier Personen: Schälen, zwei Schnitte: vier Stück. Fertig. Aber fünf? Wie im Himmel teilt man ein Stück Gurke für fünf? Dicke Scheiben sind doch doof. Ich werde das mal geometrisch analysieren. Zur Zeit mache ich immer sechs Stücke. Das macht mich aber ein bisschen fertig, weil dann ist eins übrig und dann denken alle so Ja, nehme ich das jetzt oder nicht oder wie und dann bleibt es übrig und es gibt Diskussionen.

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Mehr 12 von 12 gibt es hier.

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Kategorien: 12von12

leitmedium

Parteiloser Postprivatier.

6 Kommentare

Elisabeth Nagl · 12. November 2016 um 22:48

Hallo Leitmedium,
Gurke schneiden für 2Erwachsene,2Kinder und 1Baby ist einfach:
Vier mal rundum und das innere bekommt der mit den wenigsten Zähnen;-)-und die kleinsten Stücke bekommen hier irgendwie immer die Eltern…LG,Lisa

Mama Maus · 12. November 2016 um 23:43

Ganz einfache Lösung: noch ein Baby, dann kannst du weiterhin einfach sechs Stücke schneiden. So haben wir das gemacht und sind sehr glücklich mit unserer Rasselbande.

Januarmami · 13. November 2016 um 11:13

Hallo leitmedium,
Dein Blog ist wirklich amüsant und versüßt mir so manche schlaflose Nächte in denen die Babytochter nicht zur Ruhe kommt. Hut ab, dass Du neben drei Kindern, selbstgebackenen Bageln und dem restlichen Alltag so originelle Geschichten schreibst!

Wochenende in Bildern 12./13. November 2016 - Geborgen Wachsen · 13. November 2016 um 21:06

[…] Mein Mann zieht mit dem großen Sohn los, Baby, große Tochter und ich wollen eine Runde durch den Kiez machen. Den Samstag meines Mannes könnt Ihr hier nachlesen. […]

Knisternder Saft, Schummel-Lebkuchen und unerklärliche Baby-Pflanzenwut - vier plus eins · 14. November 2016 um 22:37

[…] Was ich gerade nicht verstehe, ist die Pflanzenwut vom Babysohn. Sobald er etwas Grünes sieht, krabbelt er hin und ZERREISST ES IN TAUSEND STÜCKE. Kommst Du nach Hause, schließt die Tür auf, sitzt so ein Drops im Flur und zerlegt gerade anmutig eine teure Pflanze. Ok, sie ist auch ein bisschen hässlich, aber sie war doch für die Luft. Ich hatte letztens so eine Macke, dass wir zu wenig Luft hätten und im Internet stand, welche Pflanzen man sich kaufen muss, damit man die Fenster nie wieder öffnen braucht. Das wissen die natürlich im Pflanzenladen und machen alles drei Mal so teuer. Nur der Babysohn, der weiß nicht, dass das unsere Vorbereitung für die Postapokalypse war, und hat die Pflanze geschreddert. Aber süß sah er dabei aus. Nein, nicht die Pflanze in den Mund stecken! Im Büro habe ich das Luft-Problem jetzt mit einem Chatroboter gelöst. […]

postfaktische Nasenspray-Diskussionen, Laserschwert-Laternen und Plastiklöffel-Globuli - vier plus eins · 21. November 2016 um 22:29

[…] ja eine längere Vorgeschichte. Erst habe ich im Kindergarten leicht gegen meinen Willen eine Plastik-Upcycling-Laterne gebastelt, dann habe ich mir bei einem Kirchen-Laternen-Umzug mit schnell gebastelten […]

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