Über Kaltes Essen und Cold Turkey in Stuttgart

Veröffentlicht von leitmedium am

(Fast) jeden Montag schreibt @leitmedium seine Gedanken zur letzten Woche mit und ohne Familie.

Kaltes Essen!

Das sei doch jetzt ein wenig blöd. So gar kein warmes Essen am Tag. Sie stochert mit dem Finger ein wenig im Brötchen rum und zieht eine Schippe. Wir sind nach einer langen Bahnfahrt in Stuttgart angekommen, wo fraumierau am nächsten Tag eine Lesung halten wird. Ich habe versucht, schlau zu sein, und war mit der Familie vor Ort für zwei Tage Lebensmittel einkaufen. Das hatte in Venedig gut geklappt. Nur habe ich übersehen, dass wir dort eine Küche hatten und hier nicht, was die Möglichkeiten dann doch drastisch einschränkt. Aber so wichtig sei doch warmes Essen jetzt nicht, oder, frage ich nach. »Dochdoch!« Und sie hätte ja auch explizit gesagt, dass sie zum Abendessen etwas Warmes wolle. »Achja? Wann denn?«, frage ich verunsichert nach. »Na, draußen!« Ich bin irritiert. »Jaha, bei der Pizzeria!«, versichert sie. »Nein, Du hast doch nur gesagt, dass es da eine Pizzeria wie in Berlin gibt, aber nicht, dass Du von dort etwas willst…?« Sie rollt leise mit den Augen. »Doch! Ich habe zwei mal gesagt, dass es da eine Pizzeria gibt, wie in Berlin. Dass bedeutet, dass ich von da etwas will. Das ist doch wohl klar?!« Ich überlege, ob ich noch nachfrage, warum sie dann ausgerechnet Sushi und Eistee gekauft hat, wenn sie etwas Warmes will, glaube aber, dass das zu nichts führen wird. Wir sehen uns also beide kurz verständnislos an und schütteln leicht mit dem Kopf. Ich mache mir sofort eine Notiz in meiner „Was fraumierau isst und was nicht“-Liste, die ich irgendwann als Roman im Eigenverlag veröffentlichen werde, nachdem die meisten Verlage es als „zu abwegig“ abgelehnt haben werden.

Erdbeer-Zahnpasta

Ein bisschen drunter und drüber ging es schon alles mit der Fahrt. Wir sind es noch nicht gewohnt, als fünfköpfige Familie rumzureisen und zwei sechsstündige Zugfahrten an einem Wochenende sind eine kleine logistische Herausforderung. Ein paar Sachen müssen wir da noch üben. Zum Beispiel Koffer packen. Im Moment haben wir eine möglichst verwirrende „wir machen das abwechselnd“-Taktik, bei der wir unabgesprochen Dinge (nicht) in den Koffer tun. Das führt dann konsequenterweise dazu, dass ich mich abends zaghaft erkundige, ob wir wirklich nur die Erdbeer-Milchzahnpasta dabei hätten. Weil, ich wolle ja nicht klagen, aber lieber lasse ich mir die Zähne ausfallen, als nochmals diesen angeblichen Erdbeergeschmack meinen Abend ruinieren zu lassen. Spontan hält fraumierau einen Vortrag über Fluorid und zu viel sei ja auch nicht gut und ich solle das doch als Chance sehen, mal weniger Fluorid zu mir zu nehmen. Mir ist Fluorid ja egal, Hauptsache es schmecke nicht nach „Erdbeere“, antworte ich und mache dabei übertrieben Luft-Gänsefüßchen. Die Kinder glucksen ein wenig fröhlich vor sich hin. Aber nicht lange, denn nur eins hat eine Zahnbürste dabei. Missmutig aber mit elterlicher „das ist lustig, mach mit“-Motivationsstimme mache ich mit Zahnpasta auf dem Zeigefinger vor, wie man sich ohne Zahnbürste die Zähne putzt. Nicht, dass das irgendwas helfen würde, aber man will ja zeigen, dass es wichtig ist, jeden Abend zu putzen. Jetzt hab ich doch diesen Geschmack im Mund. Ich fahre nie wieder weg.

Nicht schlafen, ja?

Während wir schlafen gehen, findet unter uns ein Alphorn-Konzern statt. Das wird mir jetzt wieder niemand glauben, aber es handelt sich hierbei um eine wohl dokumentierte Tatsache. Die Kinder schlafen dennoch sofort ein und ich eigentlich auch. Aber es gibt ein ungeschriebenes Gesetz: Kein Schlaf für mich, solange fraumierau noch arbeitet, weil erstens schnarche ich angeblich (Ich halte das für eine infame Unterstellung) und zweitens sei das doch so demotivierend, wenn ich mich entspannen würde, während sie arbeitet. Ich sitze also leicht komatös bis kurz vor Mitternacht am Laptop und kann mich heute nicht mehr erinnern, was ich eigentlich tat. Wahrscheinlich kommen bald wieder etwas merkwürdige Amazon-Lieferungen an, wie die automatische Shiatsu-Massagerolle letztens.

Das wilde Leben

Die hatte mir ein wenig die Show verdorben. Ich war nach Jahren das erste Mal abends auf einem Konzert (Thievery Corporation, falls das interessiert). Ich fuhr mit dem Auto direkt aus dem Büro zur Konzerthalle, weil es sonst zu viel Unruhe zu Hause gemacht hätte. Auf dem Weg klingelt das Telefon und fraumierau fragt spürbar entnervt, wie lange das Konzert denn gehen würde. Nun muss ich vorausschicken, dass wir eine Tradition haben: Die wenigen Male im Jahr, in denen ich abends nicht da bin, muss immer irgendetwas passieren. Erinnert sei daran, wie ich in London auf dem Flughafen stehend Pizza in ein Krankenhaus bestellen musste, weil fraumierau da mit den Kindern untergekommen war. Oder wie ich dachte, ich hätte drei Tage sturmfreie Bude (so sagt man doch, oder?), und gerade überlege, was man da eigentlich so tut, als sie mich anruft, ich müsse sie sofort abholen – mit dem Auto – aus 700km Entfernung. Oder als ich in Basel stand und den Anruf erhielt, sie hätte den Schlüsselbund verloren, den sie dann auf dem Rückweg wiederfand. Auch diesmal klingelte also das Telefon, aber ich versuchte, mit sachlicher Stimme „23 Uhr“ zu antworten und die Weltuntergangsgeräusche im Hintergrund zu ignorieren. Diese Konzertkarte würde ich nicht verfallen lassen! Auf dem Konzert dann wusste ich gar nicht so recht, wohin mit mir. Bei der Einlasskontrolle tastete mich so ein Security-Bär ab. Als er meine Jackentasche erwischte, sage ich wahrheitsgemäß „Da sind Bonbons“ drin, da kichert er kurz, klopft mir auf die Schulter und sagte „Ist klar, Großer“. Dabei waren es wirklich welche. Ich stehe also so Honighustenbonbon lutschend auf dem Konzert und merke, wie ich gerade einen Artikel über Sockenhalter für die Waschmaschine lese, als ich endgültig feststellen muss, dass mein Leben kein Punk ist. Aber das macht ja auch nichts. Immerhin bin ich auf dem Konzert. Nimm dies, Karma!


(Ein bisschen Punk bin ich schon, oder?)

Das Massagegerät

Ich komme jedenfalls etwas stolz nach Hause, weil ich so richtig verwegen abends bis halb elf im Friedrichshain unterwegs war und mir danach noch einen Döner geholt habe. Beschwingt jugendlich betrete ich die Wohnung, als fraumierau mich fragt, warum genau ich ein beheizbares Shiatsu-Rückenmassagegerät gekauft hätte. Das klingt jetzt irgendwie so gar nicht nach Punk, muss ich zugeben. Aber es ist angenehm. Warum müssen Punk und angenehm sich eigentlich ausschließen? Immerhin lässt fraumierau sich auf einen Test ein, findet das Gefühl aber wirklich wider die Natur und überhaupt und verflucht ein bisschen, dass es wohl doch zu angenehm war, weil es das nicht hätte sein dürfen. Während ich diese Zeilen hier schreibe macht es im Hintergrund immer „ssst sssst sssst“ und mein Kopf wackelt ein wenig von der Bewegung. Endlich sind die liebevollen Roboter da!

Cold Turkey

Aber eigentlich war ich beim Abend in Stuttgart. So gegen Mitternacht durfte ich endlich schlafen. Die Matratze war angenehm hart und ich freute mich auf viel Schlaf. Leider weckte mich mein Körper gegen fünf Uhr mit einem drückenden Kopfschmerz, etwas Frösteln und Schweiß auf. Oh. Nein. Cold Turkey. Koffein. Verdammt! Ich hatte Entzug. Natürlich! Wir hatten am Vortag über der Reise den Kaffee vergessen. Ich kroch im Dunklen durch die Gästewohnung und suchte verzweifelt nach Kopfschmerztabletten. Nasenspray für Kinder… Hustenbalsam für Kinder… Kinder-Pflaster… aber keine Kopfschmerztabletten? Warum denkt sie immer nur an die Kinder?! Mir wurde langsam übel und ich dachte an Trainspotting. Ich musste mich tatsächlich übergeben und in diesem Moment wusste ich „Das ist jetzt der Tiefpunkt, Freundchen“. Endlich wachte die Familie auf. Da es eine Doppeldusche gab, gingen fraumierau und die Tochter gleichzeitig duschen, während ich versuchte, im ruhigen Zimmer zu genesen. Leider muss die Doppeldusche so toll gewesen sein, dass ich ständig „Huiiii!!!“-Schreie hörte und dass ich doch auch kommen solle, es sei so toll. Als ich dann duschen wollte, war das warme Wasser alle. Natürlich war es das.

Ganz unten

Weil ich es nicht mehr aushielt, googelte ich eine Notfallapotheke und machte mich eilig auf den Weg. Leider war es morgens noch kalt und ich hatte keine Mütze aber starkes Kopfweh, so dass ich mir beim Gehen die Hand an die Stirn halten musste, damit der Wind nicht so weh tat. Ich sah also ziemlich bescheuert aus und kam drei Minuten vor Schließung abgehetzt an der Apotheke an und kaufte mit zitternden Händen Schmerzmittel, um dann hundert Meter weiter bei McDonalds einen Cappuccino zu holen. Ganz tief unten, Freundchen. Aber von da an ging es bergauf. Und die Lektion ist eigentlich klar. Ich muss ab sofort achtsamer durch mein Leben gehen, mehr auf mich achten und einfach NIE WIEDER ZU WENIG KAFFEE TRINKEN!


(Ganz unten…)

„auf Spur“?

Die Lesung lief gut. Im Nebenraum des Merlin gab es ein public „Die Maus“-Screening, was eine ziemlich tolle Idee ist, um Eltern die Möglichkeit zu bieten, sonntags an einer Veranstaltung teilzunehmen. Nur irgendwann las ich einen Tweet, dass drinnen diskutiert wurde, wie fraumierau eigentlich ihren Mann „auf Spur“ hielte und ich glaube, damit war dann ich gemeint und es war wohl schade, dass ich nicht antworten konnte. Immerhin hat mich eine Frau mitleidig angesprochen, wie es denn mittlerweile bei uns mit der allgemeinen Sockensituation aussähe und ich war froh, endlich erzählen zu können, dass ich montags den Fehler gemacht hatte, auf die unschuldige Frage ob ich denn diese Socken noch bräuchte „weiß nicht“ zu antworten, weil ich dann den ganzen Tag keine Socken im Büro anhatte. Aber vielleicht war das auch nur so eine oberflächliche „how are you“-Frage und ich habe zu detailliert geantwortet?


(Maus Public Viewing im Merlin)

Zugfahrt

Die Rückfahrt war auch wieder anstrengend gewesen. Wir hatten immerhin so ein Abteil für uns. Leider scheint eine Großfamilie magisch anziehend zu sein, weswegen sich ständig Eltern mit ihren Kindern vor die Glastür stellen und reinstarren. Weil sobald man ein Kind hat, kann man es als Elter neben ein anderes Kind schieben und dann total interessiert guckend daneben stehen. Egal wie sehr es stört. Aber das ist noch besser als ein Rudel Kinder, die vorbeirennen und immer wieder mit den Füßen gegen die Tür treten. Auf meinen Hinweis, dass hier gerade ein Baby zu schlafen versuchte, trommelten sie noch mehr gegen die Scheibe, während es aus dem Nebenabteil hieß „ach, die Kinder sind so schön frei und wild“. Leider darf man dann nicht hingehen und sagen „Ey, Deine Mutter ist frei und wild“, weil das wäre dann zu viel Hiphop. Und so durfte ich nur heimlich „Arschlochkinder“ denken, was sich ja eigentlich auf die Eltern bezieht. Dafür haben sich die Kinder über die vielen „Palmen“ gefreut. Ich hab dezent versucht, nahezulegen, dass es sich vielleicht doch um Birken handelt? Leider kam ich nicht sehr überzeugend rüber. Eigentlich angenehm war eine junge Mutter mit Baby, die noch zu uns ins Abteil kam. Ich war nur etwas irritiert, als sie Ihr Kind nach dem Füttern immer ausgiebig mit einem Feuchttuch im Gesicht sauber rieb, während es sich, so gut es ging, herauswand. Ich überlegte, wie man sich wohl als Erwachsene_r fühlen würde, wenn jemand mit einem riesigen nassen kalten nach irgendwas riechendem Tuch von hinten mit einer großen Hand kräftig bei uns im Gesicht rumwischen würde. Das sind die Momente, wo ich wohl „auf Spur“ bin, hmm.


(Oh, Palmen!)

Echo, Stop!

Als wir endlich nach langer Fahrt spät abends nach Hause kommen, treibt der Babysohn noch fraumierau und mir gleichzeitig Tränen in die Augen. Wir betreten die Wohnung, gehen in die Küche und der Babysohn murmelt zu Amazons Alexa-Box „Echo, Stop!“.  Das ist der Sprachbefehl, um Musik zu unterbrechen. Damit ist nach „Ball“ und „Papa“ die direkte Anrede einer künstlichen Sprachausgabe sein drittes Wort. fraumierau schluchzt kurz, weil sie „Mama“ ja auch schön gefunden hätte. Ich erblicke mit einem Gefühl von Science-Fiction die Generation Zukunft und sehe ihn schon in Astronautenuniform. Leider haben die beiden größeren Kinder nur auf diesen Moment gewartet und bombardieren Echo mit „Erzähl mir einen Witz“-Aufträgen. Und ich sag mal: Witzig sein kann nicht jede künstliche Intelligenz.

Bis nächste Woche!

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39 Kommentare

Ina · 28. Februar 2017 um 7:11

Jede Woche denke ich von Neuem „das war jetzt mein all-time-favourite“, aber dieses Mal wirklich und in echt: grandiose Morgenunterhaltung, während ich die zehn Minuten ohne Baby bevor der Mann zur Arbeit muss genieße.
Leider schon vorbei (die Zeit und dein Beitrag).

Amüsierte Grüße Ina

Mareike · 28. Februar 2017 um 8:55

…tatsächlich habe ich mich gefragt, warum Mann noch nicht schlafen darf, wenn Frau noch arbeitet…nützen denn 2 unausgeschlafene Eltern, gerade bei so einem Trip?
Mmh…komische Regelung.

    leitmedium · 28. Februar 2017 um 9:20

    So sind sie eben, die kleinen Rituale und Regeln, die sich in einer langen Beziehung ausbilden. Manchmal macht man Kompromisse. Ich unterstütze meine Frau gern darin, besonders abends produktiv zu sein, denn tagsüber hat sie schlicht kaum Zeit, an Texten zu arbeiten. Wenn ich dann abends mal Müde rumhänge, ist das eben so. Und natürlich gibt es auch Abende, an denen ich einfach ins Bett falle, keine Sorge 🙂

Andrea · 28. Februar 2017 um 9:14

Großartig. Immer wieder gerne gelesen. Ihre Frau kommt aber selten besonders gut weg. Klingt nicht sehr spaßig. Ups.

    leitmedium · 28. Februar 2017 um 9:21

    Ach was. Sie liest jeden Blogpost vor der Veröffentlichung und wir kichern gemeinsam drüber. Es ist unsere Form, Alltag aufzuarbeiten, in dem man eben zwei Perspektiven hat. Ich möchte nicht wissen, was sie schreiben würde, wenn sie dieses Blog bespielen würde. Übrigens gab sie auf der Lesung wohl den Tipp, man solle PartnerInnen einfach ein Blog geben, damit sie sich alles von der Seele schreiben können 🙂

      Susanne · 28. Februar 2017 um 9:59

      Vielleicht sollte der Herr Leitmedium ja mal darüber schreiben, wie unterschiedlich wir mit dem Alltag umgehen. Jeder von uns hat so seine Sicht auf das Leben und den Alltag. Ich persönlich sehe immer alles eher durch eine sehr ressourcenorientierte Brille und überlege, wo in allen Situationen etwas Gutes zu finden ist und lenke meinen Blick darauf.
      Mein Mann betrachtet alles mit einem ironischen Humor. So entschärft er für sich schwierige Alltagssituationen, indem er einfach darüber lacht und oft auch mich zum Lachen bringt durch seine Sicht.
      Ich finde nicht, dass ich schlecht in seiner Darstellung weg komme, es ist einfach seine Art, die Situationen zu reflektieren.

        leitmedium · 28. Februar 2017 um 10:00

        Ja, der „Wir im Alltag“-Blogpost ist schon geplant 🙂

          martina · 28. Februar 2017 um 15:57

          Ihr seit großartig! Ich erfreue mich an jeden Post. Und in unserer Ehe läuft es genauso. *grins* Gut das mein Mann bloggen nicht für sich entdeckt hat. Da würden Dinge wahr ….

hmmm · 28. Februar 2017 um 9:56

… hmmm, ich muss leider auch eine kritische frage stellen: warum fährt fraumireau nicht alleine nach stuttgart? hinflug, rückflug, zack erledigt … womöglich an einem tag.

warum der ganze aufwand, mit drei kindern quer durch deutschland zu fahren?
der sohn ist doch fast ein jahr alt, kann er denn nicht für 36 stunden oder bestenfalls 20 stunden den papa exklusiv genießen?

    leitmedium · 28. Februar 2017 um 9:59

    Im Moment passt das noch nicht so gut, nein. In diesem Jahr sind aber noch weitere Reisen geplant und auch solche, in denen fraumierau dann allein fährt. Aber prinzipiell ist es schon so, dass wir alle relativ viel zusammen machen (hier, Attachment Parenting, und so). Die Kinder genießen den Trubel eher und freuen sich natürlich, beide Eltern gleichzeitig zu haben.

    Steffi · 28. Februar 2017 um 15:06

    Warum diese Frage? Ich denke, sie wissen schon selbst am besten, was möglich ist oder vielmehr was sie machen möchten. Ich hätte meine Kinder in dem Alter immer mitgenommen. Und meine Familie wäre auch immer liebend gern mitgekommen. Tatsächlich fänden wir sowas einfach sehr viel schöner gemeinsam. Was ist daran kritikwürdig?

hmmm · 28. Februar 2017 um 9:57

… hmmm, ich muss leider auch eine kritische frage stellen: warum fährt fraumireau nicht alleine nach stuttgart? hinflug, rückflug, zack erledigt … womöglich an einem tag.

warum der ganze aufwand, mit drei kindern quer durch deutschland zu fahren?
der sohn ist doch fast ein jahr alt, kann er denn nicht für 36 stunden oder bestenfalls 20 stunden den papa exklusiv genießen?

blossa · 28. Februar 2017 um 11:02

Ich bin sonst stille Leserin aber möchte nun doch mal was loswerden… ich empfinde es nicht als „komische“ Regelung oder dass es nach „wenig spaßig“ klingt , sondern als ganz normalen Alltag einer Familie in dem sich toll unterstützt wird ,in dem es individuelle Rituale gibt, auch mal anstrengende Momente wie in jeder Familie und ebenso individuelle Bedürfnisse. So bin ich mir z.b. sicher, dass die Mieraus sich die Frage schon selbst gestellt haben , ob sie den Babysohn beim Papa lassen können bzw alle Möglichkeiten durchgespielt haben und dann für IHR Familiensystem die beste Lösung gefunden haben. Den Sinn der „kritischen Frage“ verstehe ich daher nicht ganz da er auf mich eher wie ein ungefragter und ungebrauchter Ratschlag wirkt. Zudem finde ich FÜR MICH einen aufregenden kurzen Familientrip inkl Anstrengungen auch immer die passendere Variante, als ein Stillbaby so lange ohne die Möglichkeit zu stillen zu lassen. mir gefällt die Stimmung nicht , die ich auch in einem ähnlichen kritischen Kommentar genau dazu bei „von Guten Eltern“ wahrnehme.

Danke euch beiden für euer stetiges authentisches , inspirierendes , unterhaltsames und reflektiertes Bloggen! Immer eine Freude von euch beiden zu lesen!

    Steffi · 28. Februar 2017 um 15:07

    Da stimme ich zu!

    Simone · 7. März 2017 um 10:56

    Das sehe ich ganz genauso!

Dalina · 28. Februar 2017 um 11:11

Hätte, könnte, wäre…. gerade deshalb lese ich diese Berichte hier so gerne. Sie thematisieren den ganz normalen Alltag einer Familie und Partnerschaft und das durch eine humorvolle Brille. Ich mag den Humor und finde es nicht schlimm, dass einige Dinge die hier beschrieben werden bei uns anders laufen. Ich wische übrigens auch Kindermünder ab – allerdings mit Spucke und nem Lappen (oha!) Das wirkt sich später positiv auf das Wäschepensum aus ?

Claudia · 28. Februar 2017 um 11:51

Ach, ich lese die Beiträge immer wieder gern und bin stets zwischen schmunzeln und laut lachen. ? Ich denke ihr hattet trotzdem einen schönen Familienausflug nach Stuttgart, auch mit Trubel ist es doch schön Zeit als Familie zu verbringen. An solche Wochenenden erinnert man sich dann noch lange. ☺

Kathrin · 28. Februar 2017 um 12:02

Wir machen auch viel zu viert als Familie gemeinsam (vom Wochenendeinkauf bis zu Möbelhausbesuchen und Kurztrips) und genießen es sehr. Der Ausspruch „Mit kleinen Kindern geht das nicht“ müsste in unseren Augen eigentlich heißen „Wir als Eltern fühlen uns nicht belastbar genug um dies mit unseren Kindern zusammen zu machen…“ Ist ja auch nicht jedermanns Sache mit Kleinkindern Ganztageswanderungen zu machen oder ausgedehnte Paddeltouren usw… Nur fürs Kino gehen oder schicke Restaurants mit mehreren Gängenlassen wir die Kids zu Hause!

Jana · 28. Februar 2017 um 12:12

Haha. Wieder gelacht 🙂 Ich finde es sehr spannend in euern Alltag zu schauen. Ich habe auch ein über ein Jahr altes Stillkind und derzeit wären 36h ohne Muddi auch nicht möglich. Zumindest möchte ich es dem Dezembermädchen nicht antun über Nacht. Immerhin gebe ich es schon tagsüber zur Tagesmutter ^^

Leben und leben lassen. Ich finde es auf jeden Fall schön, dass ihr euch ergänzt und so viel unterstützt. In manchen Situationen finde ich mich und meinen Partner wieder.

Ich freue mich schon auf nächste Woche!

Viele Grüße aus Dresden,
Jana

MamaC · 28. Februar 2017 um 14:31

Wirklich wieder ein toller Text!
Ich mag besonders das authentische Familienleben mit allen „seltsamen“ Regelungen und Neckereien! Wir sind seit 9 Monaten eine kleine Familie und schwups: Knirps schläft mit im Bett (war so garnicht geplant, aber was sind schon Pläne?!), wir unternehmen lieber alles familiär-chaotisch zusammen mit Stillkind als allein, wer 2 Socken hat ist glücklich (auch wenn sie ursprünglich nicht zusammengehörten!) und überhaupt ist es toll zu wissen, dass man nicht allein leicht verrückt aber müde-glücklich seinen Weg geht! Bitte mehr davon 😉

Steffi · 28. Februar 2017 um 15:09

Ich liebe Deine Texte! Sehr. <3

Stephanie · 28. Februar 2017 um 18:32

Kurze Zwischenfrage: Wie macht ihr den das Gesicht des Babys sauber? o.O

Katharina · 28. Februar 2017 um 19:11

…und ich hab mich sehr darüber gefreut, das Leitmedium im Video zur Lesung zwecks Babyübernahme über die Bühne huschen zu sehen.
Danke für den grandiosen Blog!

Emely · 28. Februar 2017 um 20:44

Noch eine kritische Frage: warum muss der arme Mann sich seine Kopfschmerztabletten selber holen? Bei allem, was er durchmacht, hätte seine Frau die ihm doch schnell besorgen können…

    blossa · 28. Februar 2017 um 21:48

    da muss ich ja glatt noch einmal was schreiben. wieso wird hier heute so viel gewertet und meinen manche zu wissen was das Richtige ist?? mal abgesehen davon, dass die beiden nicht um Rat gefragt haben .. haben wir doch trotz allem nur einen kleinen Einblick in ihren Alltag. was wissen wir denn.. vielleicht war Susanne derweil so aufgeregt, dass das Baby dadurch am Dauerstillen war und sie sich einhändig stillend fertig gemacht hat für die Lesung und dazu noch vor lauter lampenfieber Durchfall bekam?;) oder oder. . also ich dachte ja bei Mieraus tümmeln sich nur Leute , die gewaltfrei kommunizieren und v.a. nicht ungefragt bewerten. ungefragte Ratschläge sind oft auch Schläge… und der post kein hilferuf. oder?:)

      Key · 1. März 2017 um 7:40

      ????und wieso darf man nicht öffentlich fragen, wenn eine Familie öffentlich Einblick gibt???
      Oder erwecken sie den Eindruck, dass sie von Amazonen beschützt werden müssen…?… da hatten die doch auch nicht drum gebeten ?
      Ich verstehe nicht, warum man zu Blogs nur kuschelkommentare abgeben (darf) soll?! Ich lese sowas immerwieder….spannend wäre doch, wenn sich diese Personen mal real gegenüberständen und dann artikulieren….wieviele „Hiebe“ da noch übrigblieben…?

        Anna · 1. März 2017 um 23:25

        Ernst gemeinte Fragen sind das eine. Latent abwertende Kommentare das andere. Das was sie „Kuschelkommentare“ nenne ich einen freundlichen Umgangston. Das ist nämlich kein Problemblog hier!!!???einself

Vroni · 28. Februar 2017 um 21:07

Der Text war amüsant, aber die Freude war für mich etwas getrübt, weil Sie mir leid getan haben. Ich kenne es selbst, mit kleinen Kindern findet man niemals nie richtig Ruhe oder kann mal einen halben Tag die Füsse hochlegen. Und ich kann auch nicht bestätigen, dass Frau Mierau bei Ihren Texten schlecht wegkommt. Sie haben einen sehr liebevollen und natürlich humorvollen Blick auf die kleinen Eigenarten Ihrer Partnerin. Eigenarten, die jeder von uns hat.
Aber können Sie nicht nächsten Montag Abend mal schreiben, dass alle drei Kinder bei den Großeltern bzw. bei Freunden waren und Sie beide 5 Stunden lang Netflix geschaut haben? Ich würde es Ihnen beiden sooo gönnen.

Judith · 28. Februar 2017 um 23:20

Auf diesen Montagsbeitrag hab ich mich (neben dem Wochenende in Bildern bei fraumierau) ja ganz besonders gefreut! Ich war am Sonntag im Merlin bei der Lesung, und ich konnte es gar nicht erwarten, schräge Details from behind the scenes zu bekommen. Herrlich geschrieben, mal wieder. Dass das Merlin öfters spezielle Musiker einlädt, wusste ich schon, aber dass ihr von Alphörner beschallt wurdet, du meine Güte, ich dachte ich brech nieder.
War sicher ein anstrengendes Wochenende, ich ziehe meinen Hut vor euch, finde schon Bahnfahrten mit zwei Kindern herausfordernd.

Merci übrigens für das kurze Auftauchen im Vortragssaal, es macht nochmal mehr Spaß, wenn man den Menschen zum Blog mal in Echt gesehen hat.

Anna · 1. März 2017 um 9:48

Vermeintlich wohlmeinende Kommentare, die in Wirklichkeit doch eine fiese Spitze enthalten. Sachlich getarnte „kritische Fragen“,die eigentlich ein kleiner Angriff sind…
Puh nervig!

Ich denke, die Mieraus können ganz gut für sich sorgen, da muss man keine Bedenken haben. Das gehört meiner Meinung nach zum „geborgenen Weg“ dazu, dass man als Eltern und als Paar eben nicht vor die Hunde geht. Da muss man dann auch kein falsches Mitleid heucheln, denn es handelt sich um satirisch beleuchtete sehr humorvoll geschriebene Alltagssituationen. Da schafft es ein Mann auf Koffeinentzug noch so gerade zur Apotheke, das darf man ihm schon zutrauen 😉

    blossa · 1. März 2017 um 10:38

    Du bringst es auf den Punkt!

Elter · 1. März 2017 um 13:16

„zieht eine Schippe“? ^^ Hier kann man nur Schnuten ziehen 😉
Mich würde aber mal ernsthaft interessieren woran es liegt, dass manche Menschen/Launen extrem abhängig von Nahrungsaufnahme sind und andere es besser wegstecken? Liegt sicher auch in Ritualen der Kindheit begründet..

    Key · 1. März 2017 um 21:44

    Da Nahrungsaufnahme lebensnotwendig ist, kann es ja nicht allein an Ritualen liegen…?
    Oder habe ich eine Ironie nicht verstanden ?

Sandra · 1. März 2017 um 23:47

Bitte weiter so, Herr Mierau, denn Ihre Texte stehen auf meiner Beliebtheitsskala ganz weit oben, Freundchen! 🙂
Und in die Konzertsituation nach gefühlten hundert Jahren Abwesenheit kann ich mich sehr gut reinfühlen, deshalb gehe ich nur noch in Begleitung von guten (gleichaltrigen) Freunden, wenn schon nicht mehr Punk, dann doch wenigstens Spaß!

Heike W. aus LIP · 2. März 2017 um 9:42

Die Kommentare sind jedenfalls fast ebenso unterhaltsam wie Herrn Mieraus lustiger Text!

Maria · 4. März 2017 um 8:19

Vielen Dank! Ein Highlight jedes Mal 🙂 super gerne gelesen!

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